Test Smart Soundbar 600 von Bose
Die Smart Soundbar 600 passt mit ihren kompakten Maßen vor viele Fernseher ab 32 Zoll Bilddiagonale.
Foto: Bose
Uhr
Jan Michelsen
Bose zeigt sich mit der Soundbar 600 von seiner smarten Seite. Warum vor allem das multimediale Angebot begeistert, verrät der Test von COMPUTER BILD.
Testfazit
Testnote
2,3
gut
Die Smart Soundbar 600 macht eine gute Figur: Optisch bleibt sich Bose treu und setzt auf Minimalismus, die kryptische Lichtleiste nervt allerdings. Neben den nötigsten Eingängen überzeugt vor allem das multimediale Angebot, das Musik-Streaming sowie Radiosender über unterschiedlichste Wege und direkt über die klasse Bose-App ermöglicht. Die Raumabbildung ist in Ordnung, der Klang nicht besonders druckvoll, aber angenehm.
Pro
- Angenehmer Klang
- Viel Musikquellen
- Gute App
- Gibt Ton per Bluetooth aus
- Sprachsteuerung per Alexa
Kontra
- Unverständliche LED-Anzeige
- Raumklang nicht einstellbar
Soundbars sind längst mehr als Klangverbesserer für den heimischen Fernseher. Heutzutage versprechen die Riegel neben gutem Klang vielseitige Anschlussmöglichkeiten, Musik-Streaming und App-Steuerung. Je nach Modell ist sogar Sprachsteuerung möglich, um ja nicht die Fernbedienung in die Hand nehmen zu müssen. Bose macht mit der Smart Soundbar 600 hinter genau diese Punkte einen Haken. Ob das der auffällig kompakten Soundbar zu einer guten Note verhilft, verrät der Test.
Die besten Soundbars
Kompakt, schick und wertig
Rein optisch macht die Bose Smart Soundbar 600 einiges her. Der Hersteller setzt beim Material auf eine Mischung aus Kunststoff und Metall, das als feines Abdeckgitter das Gerät umspannt. Auf der schicken Kunststoffoberseite befindet sich eine Aussparung, die ebenfalls von einem Gitter abgedeckt ist – dahinter befinden sich zwei nach oben abstrahlenden Lautsprecher, die eine wichtige Rolle für den Raumklang spielen. Mit gerade einmal 5,6 Zentimetern Höhe und knapp 70 Zentimetern Breite passt die Soundbar vor so ziemlich alle Fernseher ab einer Bilddiagonalen von 32 Zoll (81 Zentimeter). Ansonsten setzt Bose auf Understatement, denn viele Knöpfe oder gar Anzeigen gibt es nicht. Das sorgt zwar für einen sehr stimmigen und reinen Look, stört jedoch bei der Bedienung.
Was will uns das LED-Licht sagen?
Zur Steuerung steht unter anderem eine kleine und simple Fernbedienung bereit, die Zugriff auf die wichtigsten Funktionen bietet: lauter, leiser, Lautsprecher stumm sowie Start, Pause und den Tonquellenwechsel. Rückmeldung auf Eingaben gibt es in der Theorie über eine Lichtleiste auf der linken Seite. Deren Aussagekraft ist allerdings mangelhaft. Wer mag, darf einen smarten Sprachassistenten aktiveren und Funktionen per Sprachbefehl steuern. Mit "Voice4Video" startet Amazons Alexa auf Kommando dann Fernseher und Receiver, schaltet Sender um oder wechselt den Eingang.
Noch besser macht es die App "Bose Music" (für
Androidund
iOS), die gleichzeitig als Bedienungsanleitung fungiert. Der Hersteller präsentiert hier nicht nur anschaulich Informationen und Hilfestellungen, sondern alle Einstellmöglichkeiten. Beim Klang lassen sich beispielsweise Bass oder Höhen anpassen, auch eine gezielte Ton-Verzögerung ist möglich, um einen Versatz zwischen Soundbar und vor allem älteren Fernsehern auszugleichen. Für die Wandmontage gibt es eine gesonderte Klanganpassung.
Toll: Die Soundbar gibt auf Wunsch den laufenden Ton per Bluetooth an andere Produkte weiter, Bose nennt das ganze "SimpleSync". Wer beispielsweise am Sonntagabend beim "Tatort"-Schauen schnell in der Küche das Brot für den nächsten Tag schmieren, dabei aber nichts verpassen will, koppelt einen
Bluetooth-Lautsprecherals zusätzlichen Ausspieler. Im Test klappte das auch mit Produkten anderer Marken. Die Kopplung erfolgt in der App, anschließend ist das
Smartphonenicht mehr erforderlich.
Verbindungstechnischer Tausendsassa
Bluetooth lässt sich bei der Bose Smart Soundbar 600 ebenso in der üblichen anderen Richtung nutzen, um von mobilen Geräten Musik, Podcasts & Co. abzuspielen. Zusätzlich stehen Apples AirPlay 2 und Googles Streaming-Protokoll Chromecast zur Verfügung. Mit Spotify Connect gibt es obendrein direkten Zugriff auf den beliebten Streaming-Dienst. Über die Bose-App lassen sich weitere Streaming-Dienste wie Deezer, Amazon Music oder Internetradio starten. Zum Anschluss an den Fernseher setzt Bose auf Bekanntes: HDMI mit eARC (enhanced Audio Return Channel), also dem erweiterten Audiorückkanal, der große Datenmengen überträgt und so 3D-Raumklang via Dolby Atmos ermöglicht, sowie einen optischen Digitaleingang. Als weitere Anschlüsse gibt es neben der Stromversorgung einen USB-Eingang, dieser ist allerdings ausschließlich für Serviceleistungen gedacht und nicht für eigene Musik oder ähnliche Dinge.
Der Klang braucht etwas Nachhilfe
Und der Klang? Immerhin soll eine Soundbar den in der Regel eher müden Fernseher-Klang verbessern. Und das schafft die Bose Smart Soundbar 600 – wenn auch mit Abstrichen. Insgesamt ist der Klang angenehm, die Sprachwiedergabe gut und verständlich. Dazu tragen die leicht betonten Höhen bei. Am anderen Ende des Frequenzspektrums fehlt es allerdings an Druck. Da bieten ähnlich kompakte Konkurrenten bessere Bässe. Die Bühne ist dafür schön weiträumig und klingt merklich über den Fernseher hinaus, auch wenn die Raumabbildung etwas diffus wirkt. Die Soundbar gibt Stereo-Ton und 5.1-Raumklang mit seiner "TrueSpace"-Technik über sämtliche Lautsprecher aus.
Laufen Filme oder Serien mit dem Tonformat Dolby Atmos, ist der räumliche Klangeindruck am besten. Von einer raumfüllenden Kino-Atmosphäre bleibt er trotzdem ein gutes Stück entfernt. Wer darauf Wert legt, rüstet auf: Bose bietet als zusätzliche Effektlautsprecher die Surround-Speakers für 400 Euro an, außerdem für druckvollere Bässe das Bass Module 500 für 450 Euro – günstig ist der Spaß nicht.
Test-Fazit Bose Smart Soundbar 600
Die Smart Soundbar 600 macht eine gute Figur: Optisch bleibt sich Bose treu und setzt auf Minimalismus, die kryptische Lichtleiste nervt allerdings. Neben den nötigsten Eingängen überzeugt vor allem das multimediale Angebot, das Musik-Streaming sowie Radiosender über unterschiedlichste Wege und direkt über die klasse Bose-App ermöglicht. Die Raumabbildung ist in Ordnung, der Klang nicht sehr druckvoll, aber angenehm. Testnote: 2,3. Weitere Top-Audioriegel finden Sie in der
Soundbar-Bestenliste von COMPUTER BILD.